Pressemeldung
03.11.2022
Katzenschutz in Niedersachsen wird fortgeführt
Deutscher Tierschutzbund und Landestierschutzverband Niedersachsen
unterstützen wieder Kastrations-Aktion des Landes Niedersachsen
Bei einer erneuten landesweiten Katzenkastrations-Aktion in Niedersachsen
können Tierschutzvereine, Tierheime und Betreuer von Futterstellen alle
Katzen, denen kein Besitzer zugeordnet werden kann, kostenlos von einem
Tierarzt kastrieren lassen. Die Aktion startet ab dem 7. November. Der
Deutsche Tierschutzbund und sein Landestierschutzverband Niedersachsen
steuern zusammen 20.000 Euro zu der Aktion bei.
„Wir freuen uns, dass sich das Land Niedersachsen dieser Verantwortung wieder
annimmt und trotz der schwierigen Situation angesichts des Ukrainekriegs und
der noch andauernden Coronakrise 150.000 Euro für das Kastrationsprojekt
bereitstellt“, sagt Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes
Niedersachsen. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes,
stellt klar:„Nur durch Kastrationen lässt sich der Teufelskreis der
unkontrollierten Vermehrung freilebender Straßenkatzen durchbrechen.“Da
nicht kastrierte Freigängerkatzen die Fortpflanzungskette bei den frei lebenden
Katzen und das damit verbundene Tierleid aufrechterhalten, appellieren die
Tierschützer auch an Katzenhalter, ihre Tiere kastrieren zu lassen.
Freilebende Katzen stammen von unkastrierten Freigängerkatzen aus
Privathaushalten ab. Als domestizierte Haustiere sind sie nicht an ein Leben in
der Natur ohne menschliche Unterstützung angepasst. Die Tiere leiden häufig
unter Mangel- und Unterernährung, Parasiten oder Infektionskrankheiten wie
Katzenschnupfen. „Um Schmerzen, Leiden und Schäden in erheblichem Ausmaß
von den Tieren abzuwenden,brauchtes eine möglichst flächendeckende
Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen mit
Freigang aus Privathaushalten“, sagt Schröder. In Niedersachsen haben bereits
480 Kommunen gehandelt und Kastrationsgebote erlassen, um der
unkontrollierten Fortpflanzung von Freigängerkatzen aus Privathaushalten zu
begegnen. „Alle anderen Kommunen fordern wir auf, sich an benachbarten
Städten und Gemeinden zu orientieren, die bereits mit gutem Beispiel
vorangehen“, so Ruhnke.
Um frei lebenden Katzen im Aktionszeitraum kostenlos kastrieren zu lassen,
müssen sich Vereine und private Katzenschützer bei den Tierärzten anmelden
und schriftlich bestätigen, dass es sich nicht um in Privathaushalten lebende
Tiere handelt. Nach der Kastration werden die Tiere mit einem Chip
gekennzeichnet, bei FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen
Tierschutzbundes, registriert und nach einer Beobachtungszeit wieder am
Einfangort freigelassen. Dort werden die Katzen weiterhin beobachtet, gefüttert
und bei Bedarf medizinisch versorgt.
Bereits zum sechsten Mal seit Projektstart im Frühjahr 2018 führen Tierschützer
in Zusammenarbeit mit der Landestierschutzbeauftragten und der
Tierärzteschaft die landesweiten Kastrationen in Niedersachsen durch. Bisher
konnten 13.226 Katzen kastriert werden.